Mitgliederversammlung 2018

Dortmund – wir waren da!

Es war ein ganz tolles Wochenende, das wir vom 19. bis 21.10.2018 in der Ruhrmetropole Dortmund erleben durften. Und der Oktober zeigte sich über alle Tage hin wahrlich von seiner schönsten Seite, eben ein Goldener Oktober. Angefangen vom Aktiventag mit Zechenbesichtigung und Essen im Pferdestall über den Samstag mit Börse, Busfahrt und buntem Abend hin zum Sonntag mit der obligatorischen Mitgliederversammlung und Shopverkauf mit neuen limitierten Sondermodellen in mehreren Maßstäben.
Unser Dank für ein rundum gelungenes Wochenende mit viel Sonnenschein und guter Laune gebührt den beiden Machern Heinz Nowack und Thomas Kaufmann, unterstützt von Rolf Kölnberger.
Hilfreich, speziell für die „Groß trifft Klein“-Veranstaltung am Samstag war sicherlich, dass Heinz Nowack auch aktives Mitglied im MVC Ruhr ist und von dort Fürsprache bei der MB Niederlassung erfolgte sowie die Oldtimerausstellung organisiert wurde. Bedanken wollen wir uns daher beim Regionalvorsitzenden des MVC Ruhr, Peter Kulp und natürlich bei den verantwortlichen Mitarbeitern der Mercedes-Benz Niederlassung in Dortmund, die unser Vorhaben von der Idee bis zum Abschluss großartig unterstützt haben.

 

Vorbereitungen für ein gutes Jahrestreffen

Die MV 2017 in Altdorf war noch nicht beendet, da waren für das 2018er Treffen schon längst die ersten Fäden geknüpft worden, ein finaler Termin mußte noch fixiert, der Raum für die Tagesveranstaltung mit Börse und Ausstellung in der Niederlassung geplant, die Werbetrommel mit multimedialer und klassischer Unterstützung gerührt und ein komfortables Tagungshotel mit moderaten Preisen, guter Küche für den Abend und reichlich Platz zum Übernachten für Mensch und Auto gefunden werden. Das alles und noch viel mehr klappte hervorragend gut dank der harmonischen Zusammenarbeit der Aktiven im MBMC Stammtisch Rhein-Ruhr. So konnte sich das Präsidium entspannt zurücknehmen und sich ─ bis auf ureigenste Aufgaben wie Bestückung der Tombola, Durchführung der satzungsgemäßen Mitgliederversammlung und das Begleichen der Rechnung ─ in aller Ruhe auf das Wochenende freuen. Und doch sorgt eine Kleinigkeit, vor allem bei den Wiking Sammlern, für etwas Aufregung im Präsidium, respektive unserem allseits geschätzten Präsidenten Dieter Mäurer. Doch dazu später mehr.

 

Unser Aktiventag auf Zeche Zollern

Wie üblich begann das Jahrestreffen freitags mittags mit dem Aktiventag, der traditionell dazu genutzt wird, symbolisch zur geleisteten Unterstützung im Verein und für das Journal ein herzliches Danke Schön zu sagen. Für den Erlebnisteil startete die Gruppe gegen 14 Uhr vom Tagungshotel Radisson blu auf mehrere Autos verteilt in den Dortmunder Vorort Bövinghausen zur Zeche Zollern, einem wichtigen Ankerpunkt der Europäische Route der Industriekultur, die mit ihrer einmaligen Architektur eher an ein Schloß denn an ein Bergwerk erinnert.

Blick vom Fördergerüst auf die Verwaltungsgebäude, hinten rechts mit grünen und weißen Blendläden sieht man den ehemaligen Pferdestall, jetzt zum gemütlichen Restaurant umgebaut.

 

Schon der original historische Eingangsbereich dokumentiert die besondere Architektur der Zeche Zollern, man nennt sie auch „Schloß der Arbeit“.

 

Durch das Schmiedeportal kam man in die mächtige Maschinenhalle, durch eine Bürgerinitiative aus den 1960ern vor dem Abriß bewahrt, dann zum Kulturgut erklärt und auch Erhalt übriger Gebäude.

 

Im Hintergrund ist ein Teil der Buntglasfenster zu sehen, die das von Arbeit geprägte Innere der Halle aufwerten. Fast alle Bunt-Scheiben sind original, Zeche Zollern blieb im II. Weltkrieg vom Bombardement der Engländer und Amerikaner verschont.

 

Vom Leben im Ortsteil und Arbeiten auf Zollern hörten wir dann Wissenswertes, Humorvolles und auch Ernstes und Trauriges von einer sehr eloquenten Führerin, die selbst seit ihrer Kindheit in direkter Nachbarschaft zur Zeche wohnt und deren Vater und Großvater noch selbst zu den einfahrenden Bergleuten zählten. Anschaulich und spannend erzählte sie aus der wechselvollen Geschichte des Bergwerks und seiner sozialgeschichtlichen Stellung in der Stadt und für die Region.
So erfuhren wir von ihr denn auch, daß der jetzt zum Restaurant umgebaute Pferdestall damals für die übertage eingesetzten Pferde genutzt wurde. Bergwerksdirektor und andere leitende Mitarbeiter ließen vor und zwischen den Weltkriegen für Fahrten anspannen, wenn sie innerhalb oder außerhalb des Bergwerks Termine hatten. Im Untertagebetrieb wurde die Kohle manuell abgebaut, mit Arbeitspferden dann zum Förderkorb verbracht. Sämtliche Pferde dort unten waren Leihpferde, die untertage ihre eigenen Stallungen und Pferdepfleger hatten, nie wieder das Tageslicht erblickten. Der Großvater unserer Führerin war lange Zeit im Pferdestall als Fahrer und Stallbetreuer beschäftigt.
Beim Rundgang gelangten wir auch zur zentralen Maschinenhalle, die seinerzeit nicht mehr in massiver Bauweise ausgeführt, sondern in der Hoffnung auf schnellere Fertigstellung als eine mit Backstein ausgefachte Eisenfachwerk-Konstruktion erbaut wurde. In der freitragenden Halle waren wir von den gewaltigen elektrischen Fördermaschinen und der marmorunterlegten Elektro-Schaltzentrale mit insgesamt neun Leitstellen und unzähligen Originalmeßinstrumenten sehr beeindruckt, aber auch von der aufwändig gestalteten (Bunt-) Glasfensterarchitektur an den Jugendstil-Portalen.
Die historische Verwaltung und seine Nebengebäude mit Waschkaue, Lampenstube und Arsenal sind auf allen Etagen als „begehbares Denkmal“ komplett erschlossen. Draußen im Freigelände standen auf Schmalspur- und Normalgleisen diverse Eisenbahnexponate zur Besichtigung und der 28 m hohe Förderturm wollte erstiegen werden, der Lohn ein grandioser Rundblick über das östliche Ruhrgebiet.
Damit war die tolle Führung beendet, der Pferdestall lockte mit leckeren Sachen vom Faß und aus der bodenständigen Speisekarte. Es war schon spät, als man zum Hotel zurückkehrte. Mit letzten Benzingesprächen über kleine Modelle endete dann der erste Tag an der Hotelbar in der Dortmunder City.

 

Unterhaltsamer Samstag in Dortmund

Eine ziemlich kurze Nacht sollte es für diejenigen werden, wer sich für die Automania angemeldet hatte. Für 8 Uhr erwartete Kai Seehase die Aussteller zur Vergabe der gebuchten Tische in der Niederlassung. Während drinnen Tausende kleiner Modelle aufgebaut wurden, rollten draußen die ersten Oldtimer vom MVC Ruhr auf den Parkplatz.

 

Ausfahrt im historischen Gelenkbus Vetter 16 SM

Gegen 9:30 Uhr erreichte der historische Mercedes-Benz Vetter-Gelenkbus (AG Nahverkehr Dortmund e.V.) seine Haltestelle, um von dort eine Stunde später zur mehrstündigen Ruhrgebietsrundfahrt bis zur Halde Hoheward in Herten abzufahren. Leider war nur die Hälfte der 60 verfügbaren Sitzplätze belegt, bei schönstem Kaiserwetter haben viele eine schöne Tour verpasst. Und 20 Euro Fahrgeld dürfte wohl nicht wirklich ins Gewicht fallen, eine Tageskarte im VRR ist teurer und bietet weniger genußvolles Sightseeing.

„Bitte einsteigen“, gleich beginnt die Tour durch’s Ruhrgebiet zu schönen Industriedenkmälern und Kulturgütern.

 

Im Vorderwagen waren die Plätze gut belegt.

 

Historisches Doppelmotiv mit Gelenkbus vor dem still gelegten Stahlwerk.

 

Was tat sich am Samstag während der Bustour in der MB Niederlassung?

Um 10 Uhr begann mit „Groß trifft Klein“ der Familientag in der MB Niederlassung an der Wittekindstraße, draußen lockten viele alte und neue Sterne zum Schauen und Schwärmen, drinnen wollten kleine Sterne in neue Sammlerhände kommen.
Während nun mehrheitlich die Frauen unserer Mitglieder und auch einzelne Mitglieder auf Bustour waren, vergnügten sich rund 25 Anbieter (davon zu 50% MBMC’ler) an ihren Tischen mit dem Fachsimpeln, Tausch und Verkauf. Seitens der MB Niederlassung hatte man die Ankündigung zur gastronomischen Versorgung mit familienfreundlichen Preisen mehr als gut umgesetzt. Sehr gastfreundliche und gut gelaunte Mitarbeiter von Mercedes boten Kuchen und Kaffee für je 50 €Cent, Cappucino für 85 €Cent im Gebäude an, während zur Mittagszeit im Außenbereich ein von MB bestellter Caterer mit Currywurst und Erbseneintopf mit Wurst für ‘nen Euro den Hunger stillte, mit Preisen wie zu Großmutters Zeiten. Herrlich.
Bis mittags war zwischen den Tischen viel Betrieb und Kauflust zu spüren, was dann gegen 14:00 sichtbar weniger wurde und mehr Schaupublikum als Kauflustige vor den Tischen hin und her pilgerten. Zwischenzeitlich war Heinz Nowack zum Interview über Modellautos und MBMC für einen Artikel im MB Online Kundenmagazin gefragt, was dann draußen im Sonnenschein mit einem speziellen Fototermin fortgesetzt wurde. Das Motto „Groß trifft Klein“ erfuhr dadurch eine besondere Note, dass auf der Motorhaube eines der „MVC Ruhr“-Oldtimer (MB 220 S Ponton) eine 1zu18er Oldie-Miniatur (MB 180 Ponton) platziert wurde. Das können wir auch sehr eindrucksvoll im Bild zeigen.
Als um 16:00 Uhr das Ende eines schönen Tages nahte, waren die Busreisenden längst wieder eingetroffen. Die Börsenaussteller packten ihre lieben Kleinen wieder in die Kartons und in die Autos, und dann war das Tagungshotel nächstes Ziel für den abendlichen Programmteil.

Thomas Kaufmann im „Benzin-Gespräch“ mit einem Sammler.

 

Blick von der oberen Galerie auf das geschäftige Treiben der Sammler und Verkäufer an ihren Tischen.

 

Schöne Metallmodelle verschiedener Maßstäbe und Hersteller und Alt-Siku V-Serie suchen neue Besitzer.

 

Gesellschaftsabend mit Tombola

Bis zum Gesellschaftsabend mit Tombola konnte man noch ein wenig relaxen und chillen. Im Festsaal versammelte man sich dann ab 19 Uhr zum gemütlichen Abend. In der Begrüßung und Ansprache unseres Präsidenten Dieter Mäurer erfuhren wir, dass wir in relativ kleiner Runde zusammen sitzen, nur 50 Mitglieder hatten ihre Teilnahme reserviert. Mit dem „Anhang“ waren wir etwa 75 Personen im Raum, da sind wir aus früheren Jahren schon wesentlich größere Festivitäten gewohnt. Vielleicht ist das Weniger auch der abnehmenden Mitgliederzahl geschuldet, auch die Region Niederlande war schon mal stärker vertreten. Danach wurde das Buffet eröffnet, das taktisch und organisatorisch in einem anderen Raum aufgebaut war. So blieben Gedränge und die Gerüche dem Festsaal fern, eine sehr gute Lösung, die von allen Anwesenden sehr gelobt wurde.
Kurz nach Ende der „Schlacht am heiß-kalten Buffet“ lockte die alljährliche Tombola, zu der traditionell Gerd Mayer-Drabert mit dem versilberten Blecheimer auf Losverkauf loszog, in diesem Jahr aktiv unterstützt von Heinz Sztrajt. Jedes Mitglied konnte zwei Lose für je 5 Euro erwerben und auf tolle Preis hoffen, von H0 über 1:43 hin zu den Großmodellen in 1:18 und 1:12, dazu noch diverse Literatur und MB Zubehör.
Gegen 23 Uhr löste sich die Gesellschaft langsam auf und zurück blieb noch ein Grüppchen der „harten Kerle“ zum abschließenden Gespräch mit Reflektion zum Wochenende und weiterer Diskussion zum fragwürdigen Modellset, nämlich unser Präsident Dieter Mäurer, Heinz Nowack, Thomas Kaufmann, Roland Rittmann und Rolf Kölnberger.

 

Gleich beginnt die Jahresversammlung…

Gut geschlafen und ausgiebig gefrühstückt versammelten sich die Mitglieder für 10 Uhr zur obligatorischen Versammlung, die wie immer zügig und reibungslos über die Bühne ging. Sämtliche Abstimmungen waren positiv, ohne Gegenstimmen, nur wenige Enthaltungen. Der Ort für das nächste Jahrestreffen sollte das westfälische Münster sein, angelehnt an die Münster Classics im Juni, was aber seitens des Präsidiums aus organisatorischen Gründen verneint wurde. Unser Präsident schlug vor, nach 2013 in Valkenswaard (NL) zum zweiten Mal ein Jahrestreffen im Ausland abzuhalten, MV 2019 in Salzburg. Spätestens im nächsten Heft werden wir mehr wissen, wo und was geht.
Nach einer halbstündigen Pause öffnete dann endlich der Clubshop und die Mitglieder konnten ihre Wunschmodelle (1:87 Herpa Jahresmodell 2019 neue G-Klasse mit Auflage 100, 1:43 AutoCult Sondermodell vom MB 190 E 2.6 (W 201) Cabrio offen und geschlossen, je 150 Stück, 1:87 Wiking Doppelset mit MB L 1113 Pritsche und Fuchs Bagger, Auflage 500 Stück) kaufen, dazu gab es noch diverse andere Sondermodelle in geringer Stückzahl, so z.B. Wiking MB 230 SL Pagode „Belmot“, Herpa MB Sprinter „ASB – Der Wünschewagen“ in PC. Neben MB Literatur war auch wieder die mundgeblasene Grappaflasche mit dem Modellauto im Glaseinschluß im Angebot.
Gegen 14 Uhr war dann allgemeine Aufbruchstimmung, nur der Clubshop blieb noch aufzuräumen und in Götz Langers Kombi zu verladen.

 

Was bleibt noch zu sagen?

Es war ein ganz tolles Wochenende in Dortmund, viel erlebt, gute Gespräche geführt, gute Laune verspürt und sonniges Kaiserwetter hat einen nicht unwesentlichen Anteil zum guten
Gelingen beigetragen. Und das der BVB 09 an diesem Wochenende auswärts spielte, hat den Veranstaltungsablauf leicht und locker werden lassen, selbst vom „Schlagerbooom 2018“ in der benachbarten Dortmunder Westfalenhalle haben wir nichts mitbekommen.

 

Text: Rolf Kölnberger/Heinz Nowack/Ursula Kölnberger

Bilder: Rolf Kölnberger